Ein Erfahrungsbericht: Ein Jahr als Bufdi an der Ludgerusschule

Nachdem ich im Frühjahr 2020 mein Abitur abgeschlossen habe, stellte sich die Frage: Welchen beruflichen Weg möchte ich gehen?

Ich war mir sicher, dass ich im sozialen Bereich und mit Kindern meine berufliche Zukunft sehe. Zur Wahl stand die direkte Aufnahme eines Studiums oder aber zuerst vielschichtige Erfahrungen durch ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst zu sammeln. Ich entschied mich letztlich für die Stelle als Bufdi an der Ludgerusschule in Rheine.

Insbesondere der vielfältige Aufgabenbereich sprach mich sehr an: Wichtig für mich war die Lernhilfe/-unterstützung für Kinder mit besonderen Lernsituationen oder Entwicklungen, aber auch die Hilfestellung, welche von den Lehrerinnen angefragt wurden. Zu den Aufgaben gehörte die Begleitung im Unterricht. Ich habe meine Zeit überwiegend in der 1. Klasse verbracht, habe jedoch bei Bedarf auch gerne in anderen Klassen ausgeholfen. So habe ich Eindrücke der gesamten Grundschule gesammelt.

Aber auch Hausaufgabenbetreuung sowie Angebote im Rahmen der OGS zählten dazu. Bedingt durch die Pandemie ergaben sich zusätzliche Aufgaben und damit hatte ich die Chance, das Schulleben auch von einer anderen Seite kennenzulernen. Hier waren es vor allem die Eltern, die im Mittelpunkt der Arbeit standen, wenn es z.B. um das Näherbringen im Umgang von elektronischen Geräten wie Ipad oder Laptop ging. Damit verbunden waren auch Hilfestellungen im Umgang mit Apps und Schoolfox, der Kommunikationsplattform zwischen Eltern und Lehrer. Hausbesuche, Materialausgaben von Wochenplänen, Notbetreuungsgruppen, Videokonferenzen im Distanzunterricht und die Begleitung des Schulsozialarbeiters bei seinen Tätigkeiten prägten die Pandemiezeit und damit meinen Bufdidienst.

An diesen Beispielen wird deutlich, wie besonders die Ludgerusschule aus meiner Sicht ist. Die vielen Einblicke in verschiedene Kulturen und der sehr abwechslungsreiche Schulalltag machten mein Jahr an der Schule einzigartig. Viele praktische Erfahrungen in heterogenen Lerngruppen, der Austausch mit den Kindern in verschiedenen Sprachen bzw. Lebensweisen und die spezifischen Familienkonstellationen ermöglichten mir einen großen Fundus an praktischen Erfahrungen für mein späteres Lehramtsstudium, zu dem ich mich nun entschieden habe.

Die Ludgerusschule ist eine sehr bunte Schule mit ihren besonderen und einzigartigen Kindern und auch Erwachsenen. In meinem Bufdi Jahr durfte ich erleben, wie herzlich ich in diese Gemeinschaft aufgenommen worden bin. Deshalb fiel es mir sehr leicht, mich auf dieses Jahr einzulassen mit seinen vielen und ganz unterschiedlichen Begegnungen, Gesprächen, Ausflügen, Hilfsangeboten und die Ehrlichkeit mit dem liebevollen Umgang miteinander.

Wenn ich zurückblicke auf mein Jahr, kann ich nur feststellen, dass mir diese Zeit sehr wertvoll ist. Ich gehe gestärkt und sicherer an neue Aufgaben heran und kann diese hoffentlich verantwortungsvoll, selbstbewusst und zielsicherer bewältigen. Ich bedanke mich sehr bei den Kindern und dem Kollegium der Ludgerusschule sowie bei den Eltern für eine erfüllte und schöne Zeit. Durch die gute Einbindung und das angenehmes Arbeitsklima habe ich mich sehr wohl und angenommen gefühlt. Mir wurden verantwortungsvolle Aufgaben übertragen und damit durfte ich einen festen Platz im Team der Ludgerusschule einnehmen. Ich kann jedem empfehlen, sich um ein Jahr als Bufdi zu bemühen, im besten Fall natürlich an der Ludgerusschule Schotthock.