Eine bunte Schule? Die Ludgerusschule im Schotthock besuchen Kinder vieler verschiedener Nationen, Kinder unterschiedlicher Kulturen und Religionen lernen hier bei uns gemeinsam. Unsere Schule ist wahrlich bunt!
Interkulturelles und interreligiöses Lernen findet bei uns somit tagtäglich statt, seit dem Schuljahr 2015/2016 heißt es auch einmal pro Woche in jeder Klasse: „Unsere Klasse ist bunt!“
Das dritte unserer Leitziele lautet: “Wir leiten die Kinder verschiedener Kulturen und Religionen zu einem sozialen und toleranten Miteinander an.”
Und das nehmen wir ernst: Die Vielfalt nutzen, sie als Chance und Bereicherung sehen, das ist das Ziel. Das Lehrerkollegium beschäftigte sich intensiv mit der Thematik, es wurde erarbeitet und festgelegt, was in den unterschiedlichen Klassenstufen in dieser interkulturellen und interreligiösen Unterrichtsstunde erarbeitet werden soll: Es wird über Heimat und sich-zuhause-fühlen gesprochen. Es wird erzählt und es werden viele Fragen gestellt: Wo bist du geboren? Wo sind deine Eltern geboren? Wie ist es dort? Was wird dort gespielt, gesungen und gegessen? Wie sieht die Schule in dem Land aus? Woran glaubst du – woran glaube ich? Wo fühlst du dich zuhause? Der Globus und die Landkarte liegen in der Mitte des Stuhlkreises in dem die Schüler erzählen und erfahren. Sie lernen mit und von ihren Mitschülern. Die Kinder erfahren sich selbst und ihre Kultur, ihre Religion und ihre eigene Geschichte als selbstwirksam und wichtig.
Die Kinderrechte der UN-Kinderrechtskonvention sind ein wichtiges Thema – was sind Kinderrechte, seit wann gibt es Kinderrechte, in welchen Ländern werden welche Kinderrecht umgesetzt? Auch das Thema Flucht und Migration wird in den Klassen besprochen. Kindgerecht aufgearbeitet mit Bilderbüchern und Geschichten nähern sich die Kinder diesem gesellschaftlich wichtigen Thema. Jeder Klassenlehrer und jede Klassenlehrerin entscheidet sensibel und individuell für die Klasse, welches Buch und welcher Schwerpunkt für alle Kinder der Klasse in dem jeweiligen Moment gut sind.
Ein Schwerpunkt, besonders im 3. und 4. Schuljahr, sind die Weltreligionen. Der Gebetsteppich liegt im Stuhlkreis neben dem Kreuz, dem siebenarmigen Leuchter, der Ganesha Figur und dem Buddah. Anhand von Artefakten aus den fünf Weltreligionen lernen die Kinder voneinander und miteinander. Sie erzählen aus ihren Religionen und bringen religiöse Gegenstände von zuhause mit, kleine Experten erklären ihren Glauben. Sie vergleichen den Koran mit der Bibel und der Tora und entdecken viele Gemeinsamkeiten. Das ist eine wichtige Botschaft: Das Gemeinsame betonen und das Fremde kennenlernen. In einer multireligiösen Feier wird gemeinsam gebetet und gesungen.
Der Ramadan und der Advent sind besondere Zeiten und werden auch so gestaltetet, die Kinder erzählen ihren Mitschülern, wie sie zuhause das Opferfest oder das Fest des Fastenbrechens feiern, die christlichen Kinder erzählen von Weihnachten und Ostern.
Die Kinder lernen miteinander und voneinander.
Wissen und Verständnis, Toleranz und Sensibilität füreinander, eine eigene kulturelle und religiöse Identität aufbauen und stärken für ein friedliches und tolerantes Miteinander, das sind unsere Ziele für unsere gute interkulturelle und interreligiöse Schule.
Das Konzept zum interkulturellen und interreligiösen Lernen wurde von der Lehrer- und Schulkonferenz verabschiedet und im Schulprogramm implementiert. Als Preisträger des 1. Platzes des Stadtteilwettbewerbs 2016/2017 “Gemeinsam Zukunft gestalten: Voneinander lernen – interkulturell, generationsübergreifend” der Stadt Rheine konnten wir für alle Themen Themenkisten mit Material zum Lernen und Entdecken anschaffen.

„Wir erzählen, was wir in unseren Heimatländern machen, wie wir leben und was wir glauben; und wir hören den anderen Kindern zu. So lernen wir uns besser kennen und werden Freunde.“ (Alise, Klasse 4a)